Montag, 24. November 2008

Sonntag, 16. November 2008

Rheinpfalz Pressebericht zur CD

Botschafter für Gesang, Wein und die Region

CD regional: Das Dionysos-Ensemble stellt heute in Freinsheim „Ein König ist der Wein" vor - Botschafter für die Pfälzer Kultur


Von Annette Weigert


Freinsheim. Der neue Wein gärt bereits in Edelstahltanks oder Fässern, bis auf wenige Preziosen, die zu Trockenbeerenauslesen oder Eisweinen reifen sollen. Da macht es Sinn, sich der älteren Jahrgänge zu widmen, um Platz zu schaffen für den „neuen Jahrgang".


Das lässt sich am besten in angenehmer Runde vollziehen, besinnlich das Glas in der Hand schwenkend, philosophierend, aber auch fröhlich feiernd oder leidenschaftlich zechend. Wein als Medium der Geselligkeit! Was in diesem Bild fehlt, ist die Musik, der Gesang.


Das Dionysos-Ensemble hat mit seiner CD „Ein König ist der Wein" - Lieder zum und über den Wein und die Pfalz - genau diesem Umstand Rechnung getragen und eine prachtvolle Inszenierung um Weinkultur, Lebensfreude und Sinnenrausch aufgelegt. Dabei herausgekommen ist ein pralles Kaleidoskop, das sich durch die Jahrhunderte dem Gesang zum Wein widmet, mit qualitativ hochstehenden Chor- und Quartettsätzen, allen voran die romantischen Meister wie Robert Schumann, Felix Mendelssohn-Bartholdy oder den Erfinder der „Liedertafeln" Friedrich Sucher interpretierend. Aber auch die erstaunliche Moderne von Harald Genzmer sowie Reminiszenzen an die Weinhistorie des Mittelalters und Martin Luthers oder auch die heimatverbundene Liedliteratur, alle wurden mit sicherem Wertigkeitsgespür ausgewählt und mit Rezitationen um den Kult des Weines zu einer unwiderstehlichen Mischung geschmiedet.


Dabei haben sich mit Stefan Ehmann und Ingo Wackenhut (Tenor) und Thomas Herberich und André Uelner (Bass), offenbar seelenverwandte Sänger - drei aus der Kurpfalz und einer aus Karlsruhe - mit Lust an Deklamation und Darstellung zu einer Formation zusammengefunden, die sich das Thema sogar zum Namensgeber erkor. Dionysos, der griechische Gott des Weines, der Leidenschaften und der unzähligen Attribute wird im „antiken Hymnus" als Leitfigur beschworen, als „traubengekrönter" mächtiger Zecher, Kummerbefreier, als Heiterer oder Zorniger und Brecher der Herzen gepriesen.


Wunderbar harmonisch ergänzen sich die männlichen Stimmfarben, in angenehmer Akustik aufgehend, und es mischen sich schlanke, helle, energetische Frequenzen mit samtiger Wärme zu sinnlichem Hörgenuss. Dabei sind die Höhen der Tenöre feingeistig souverän, die Mittellage atmosphärisch rund und doch durchscheinend, die Tiefe ergreifend und ohne Anstrengung. Lustvoll, fröhlich, ironisch augenzwinkernd oder auch mal scharfzüngig, immer stimmen Aussage und Darbietung perfekt. Das Quartett frönt dem Wein in allen Facetten und ruft ihn zum Trumpf der Geselligkeit aus. Der Hörer der CD möge sich seine eigenen Favoriten auswählen, von denen gibt es zahlreiche. Egal, ob man sich an der romantischen Hochkultur labt oder an deftig-kräftigen Spezialitäten ergötzt, für jeden bietet sich zahlreicher Genuss in Hülle und Fülle dar. Die Spanne reicht vom „Türkischen Schenkenlied" und „dem Zecher als Doctrinair", vom philosophischen Nachhall „Wo ist denn der Wein von gestern hin" über Trinklieder wie „Freunde sagt, was wollt ihr trinken" und „Der Luther pries die Weiber", von der schaurigen Lebensgeschichte des „Kurfürsten Friedrich von der Pfalz" zu der anrührenden Hymne des „Pfälzer Liedes" und der Vorliebe der Pfälzer zu nahrhaften, kulinarischen Weinbegleitern („Pfälzer Speisezettel" und „Pfälzer Weinknorz").


Die CD ist für Gesang- und Weinliebhaber gleichermaßen geeignet, bietet sich als Präsent zum Geburtstag, für den Nikolaus-Stiefel oder Weihnachtsgabentisch ebenso an wie als Mittelpunkt oder Untermalung von Weinproben und sollte bei allen Touristinformationen oder bei Stadt und Gemeinden zu erwerben sein als hervorragender Botschafter für Gesang, Wein und Kultur in der Region.